Für Patienten mit einer Herzphobie ist ein stabiles vertrauensvolles Verhältnis zum Arzt besonders wichtig. Zunächst muss gemeinsam erreicht werden, dass der Patient akzeptieren kann, dass seine Erkrankung psychischer Natur ist, obwohl er subjektiv ausschließlich körperliche Beschwerden empfindet.
Die Therapie von Herzangst-Erkrankungen schließt meist eine medikamentöse und eine psychotherapeutische Therapie ein.
Medikamentöse Therapie von akuten Ängsten mit Benzodiazepinen
Bei einem akuten Herzangst-Anfall ist oft die Gabe von Benzodiazepinen sinnvoll, da diese Beruhigungsmittel besonders schnell angstlösend wirken. Sie sollten jedoch nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da sie zur Abhängigkeit führen können.
Medikamentöse Therapie mit Antidepressiva
Zur Langzeittherapie der Herzphobie werden meist Antidepressiva angewendet, die ihre angstlösende Wirkung nach etwa 2 Wochen entfalten. Ein Abhängigkeitsrisiko besteht bei diesen Medikamenten nicht. Antidepressiva können vegetative Herzbeschwerden lindern und die Häufigkeit der Angstanfälle reduzieren. Dadurch nimmt die Angst vor der Angst ab. Der Patient lernt allmählich wieder auf seinen Körper und sein Herz zu vertrauen, er mutet sich Schritt für Schritt wieder mehr zu und erweitert seinen Aktionsradius. Die permanente Todesangst lässt nach. Dadurch ist er gedanklich und emotional frei, um sich mit der Aufarbeitung seiner Angsterkrankung mithilfe von geeigneten psychotherapeutischen Verfahren zu befassen.
Kognitive Verhaltenstherapie
Die kognitive Verhaltenstherapie ist bisher das erfolgreichste Behandlungskonzept bei Panikstörungen. Sie umfasst eine Vielzahl von einzelnen Methoden, die individuell kombiniert werden.
Grundlagen der kognitiven Verhaltenstherapie sind das Erkennen und Verändern negativer Denkmuster sowie ein Angstbewältigungstraining. Patienten mit einer Herzphobie lernen, ihre Körperreaktionen nicht gleich als Vorboten eines Herzinfarktes zu interpretieren.
Durch die gezielte Anwendung von Entspannungstechniken, vor allem der progressiven Muskelrelaxation nach Jakobsen, können viele Herzphobiker ihren Herzangst-Anfällen im Anfangsstadium gezielt entgegenwirken und ihre entgleisenden Körperreaktionen wieder rechtzeitig unter Kontrolle bekommen.
In einem weiteren Schritt lernt der Patient, seinen Panik-Anfall so zu erleben, dass er realisiert, dass die Körperreaktionen zwar äußerst unangenehm aber nicht lebensbedrohlich sind.
Tiefenpsychologische Verfahren
Durch tiefenpsychologische Verfahren wird der Konflikt, der der Herzphobie zugrunde liegt, aufgedeckt und bearbeitet.
Sport
Bewegung und Sport sind für Herzangstpatienten besonders wichtig. Durch regelmäßiges Training und allmähliche Leistungssteigerung lernt der Patient wieder, seinen Körperfunktionen, vor allem der Funktionstüchtigkeit seines Herzens zu vertrauen.