Betroffene mit geringen Ängsten können sich selbst therapieren, indem sie einen oder mehrere der zahlreichen Ratgeber-Bücher zum Thema Angstbewältigung durcharbeiten und sich ein individuelles Programm zur Bewältigung ihrer Flug- oder Fahrängste zusammenstellen.
Wer seine Flug- oder Fahrängste alleine nicht in den Griff bekommt, sollte professionelle Hilfe in Kursen und Seminaren zur Bewältigung von Flug- oder Fahrangst in Anspruch nehmen.
Ratgeber-Bücher oder -CDs und Kurse beinhalten meist Methoden der Kognitiven Verhaltenstherapie.
Ansätze der Kognitiven Verhaltenstherapie
Flugangst und Fahrangst äußern sich, wie alle Ängste, auf drei Ebenen: in den Gedanken, durch veränderte Körperreaktionen, und im Verhalten. Das Behandlungskonzept der kognitiven Verhaltenstherapie beinhaltet Strategien und Übungen, die auf allen drei Ebenen ansetzen:
Gedanken und Gefühle : Katastrophenphantasien über Fliegen oder Autofahren sind der Realität nicht angemessen. Durch spezielle Übungen lernen Betroffene, ihre Gedanken der Realität anzupassen. Negative Gedanken werden durch positive ersetzt.
Körperliche Ebene : Angst äußert sich körperlich durch die Aktivierung aller Körperfunktionen, durch Muskelverspannungen und Beschleunigung der Atmung. Körperliche Entspannung und intensives Angsterleben sind nicht vereinbar. Durch eine gezielt hervorgerufene körperliche Entspannung entspannt sich auch der Geist, die Angst lässt nach.
Verhaltensebene : Personen mit Flugangst oder Fahrangst versuchen zunächst unwillkürlich, Fliegen oder Autofahren zu vermeiden. Dadurch kann die Angst jedoch nicht bewältigt werden. Betroffene schränken ihren Lebensraum ein und riskieren, dass ihre Angst sich verfestigt und verstärkt und sich zusätzlich auf andere Bereiche ausweitet. Das einzige Mittel zur Bewältigung der Angst ist eine Konfrontation mit den angstauslösenden Situationen in angemessenen Schritten, die systematische Sensibilisierung.
Kurse zur Bewältigung von Fahrangst
Der ADAC und zahlreiche Fahrschulen bieten spezielle Kurse für unsichere und ängstliche Fahrer an. Verkehrspädagogische Experten nehmen sich der individuellen Ängste an und bieten praktisches Training.
Im ersten Schritt wird ermittelt, welche Fahr-Fähigkeiten vorhanden sind und vor welchen konkreten Situationen der Teilnehmer Angst hat.
Wenn es notwendig ist, werden zunächst die theoretischen Grundlagen des Autofahrens aufgefrischt. Nur wer die erforderlichen Abläufe kennt, kann sich sicher verhalten.
In einem weiteren Schritt lernen die Teilnehmer ihre Angstgedanken zu kontrollieren und in realistische Gedanken umzuwandeln.
Im letzten Schritt erfolgt die Autofahrt, selbstverständlich zunächst mit professioneller Begleitung.
Kurse zur Bewältigung von Flugangst
Einige Fluggesellschaften und eine Reihe privater Unternehmen bieten Kurse zur Bewältigung von Fugangst an.
Zunächst wird den Teilnehmern Fachwissen rund um das Fliegen vermittelt. Unfallstatistiken sowie Informationen zum Flugablauf und den dabei auftretenden Phänomenen reduzieren bei einigen Teilnehmern bereits die Angst.
Danach erlernen die Teilnehmer Entspannungstechniken und Übungen, die ihnen helfen, während des Fluges mit ihrer Angst besser fertig zu werden.
Im letzten Schritt erfolgt die praktische Übung. Der Flug.
Medikamente
Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine können bei starker akuter Flugangst Erleichterung bringen. Allerdings überdecken sie lediglich die Angst. Einige Betroffene berichten, dass sie beim nächsten Flug ohne Beruhigungsmittel erst recht unter Flugangst litten.
Bei Fahrangst dürfen auf keinen Fall Beruhigungsmittel eingenommen werden, da sie die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen. Personen, die Antidepressiva einnehmen, sollten nur nach Rücksprache mit dem Arzt Autofahren.
Medikamente dürfen daher nur in sehr seltenen Einzelfällen und ausschließlich auf ärztliche Anweisung eingenommen werden.