Für die Ursachen von Zwangsstörungen gibt es zwar noch keine endgültige Erklärung, doch man kennt einige Faktoren, die bei der Entstehung eine Rolle spielen. Offenbar besteht eine erbliche Komponente, da Zwangsstörungen in bestimmten Familien gehäuft vorkommen. Eine entsprechende erbliche Belastung führt jedoch nicht zwangsläufig zur Erkrankung.
Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Patienten mit Zwangsstörungen die neuronale Aktivität bestimmter Gehirnregionen, die für die präzise Ausführung einzelner Handlungsschritte verantwortlich sind, übermäßig erhöht ist. Eine Hypothese geht davon aus, dass dadurch die Informationsverarbeitung für Routinetätigkeiten im Verhältnis zu anderen wichtigen Bereichen unverhältnismäßig viel Raum einnimmt.
Bestimmte Gefühle wie Unsicherheit, Zweifeln und Angst vor Fehlern und Kontrollverlust können bei der Ausprägung von Zwangsstörungen beteiligt sein. Schließlich sind meist auch psychische Belastungen wie z.B. traumatische Erlebnisse in der Kindheit oder andere Lebenskrisen, beteiligt, die umso eher eine Rolle spielen, je stärker sie ausgeprägter sind.