Man unterscheidet drei verschiedene Hauptformen der Phobie: die Agoraphobie, die soziale Phobie und die spezifische (isolierte) Phobie.
Die Agoraphobie, auch als Platzangst bekannt, tritt häufig in Verbindung mit einer Panikstörung auf und bezieht sich auf ungewohnte Situationen oder Umgebungen. Die Betroffenen haben Angst vor dem Aufenthalt auf öffentlichen Plätzen oder vor größeren Menschenansammlungen, z.B. in Straßenbahnen oder in Kaufhäusern. Die Furcht besteht vor allem vor solchen Orten, von denen man nicht ohne weiteres flüchten könnte, falls die Angst übermächtig wird. Menschen mit Agoraphobie neigen dazu, solche Plätze und Situationen grundsätzlich zu meiden. Das kann so weit gehen, dass sie ihre eigenen vier Wände kaum noch verlassen oder nur noch in Begleitung aus dem Haus gehen, so dass soziale Kontakte dadurch kaum noch möglich sind.
Die soziale Phobie ist die Angst davor, in einer Gruppe von Menschen im Mittelpunkt zu stehen und die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu ziehen. Die Betroffenen reagieren mit Schweißausbruch, Erröten und Übelkeit und vermeiden Blickkontakt, wenn sie vor einem Publikum sprechen sollen oder sich der Bewertung durch andere ausgesetzt fühlen. Ein geringes Selbstwertgefühl und die Angst vor Kritik können bei der Entstehung einer Sozialphobie eine relevante Rolle spielen.
Spezifische Phobien sind in der Bevölkerung relativ weit verbreitet und Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die Angst wird hier durch spezifische Objekte, Situationen, Menschen oder Tiere ausgelöst. Am bekanntesten sind die Tierphobien oder Zoophobien. Hierbei stehen Spinnen, Mäuse, Insekten und Schlangen im Vordergrund. Spezifisch ist auch die Angst vor engen Räumen (Klaustrophobie) oder die Höhenangst (Akrophobie), die z.B. auch Goethe zu schaffen machte. Etwa 5 Prozent der Bevölkerung hat eine phobische Angst vor dem Zahnarztbesuch. Seltener, aber auch beschrieben und mit eigenem Namen bedacht, ist die Angst vor der Farbe Gelb, die sog. Xanthophobie oder die Anthrophobie, die Angst vor Blumen. Die Liste der Phobien ist fast unbegrenzt weiterzuführen. Ob aber eine bestimmte Angst tatsächlich als krankheitswertig einzustufen ist, hängt immer von der Ausprägung und der Auswirkung auf das tägliche Leben ab.
Phobien entstehen in der Regel in der Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter. Nach Untersuchungen hängt es offenbar auch vom Alter ab, welche Art einer Phobie ein Mensch entwickelt. Demnach können Tierphobien bereits im Alter von etwa sieben Jahren auftreten, Blut- und Verletzungsphobien beginnen frühestens im Alter von etwa neun Jahren, Zahnarztphobien entwickeln sich in der Regel ab dem elften Lebensjahr und eine Klaustrophie tritt frühestens im Alter von 19 Jahren auf.