Es ist schwer, die unterschiedlichen Angststörungen zu klassifizieren und immer wieder überschneiden sich die Grenzen der Symptomatik. Grundsätzlich unterscheiden die amerikanischen Wissenschaftler zwischen „frei flottierender Angst“ (objekt- und situationsunabhängig) und den „Phobien“ (objekt- und situationsgebunden). Ist die objekt- und situationsunabhängige Angststörung dauerhaft, spricht man von einer generalisierten Angststörung.
Treten die objekt- und situationsunabhängigen Ängste episodisch auf und erreichen krankhaftes Ausmaß, spricht man von einer Panikstörung. In beiden Fällen dominiert aber die Angst.
Zu den objekt- und situationsunabhängigen Angststörungen gehört definitionsgemäß an erster Stelle:
Letztere resultiert aus einer massiv belastenden Erfahrung, etwa nach einer Verschüttung.
Wird nun eine objekt- und/oder situationsbezogene Angststörung registriert, sprechen die Mediziner von einer Phobie oder phobischen Störung. Bei Phobien dominiert das Vermeidungsverhalten:
Bei einigen Menschen treten besonders nach einer Belastungsreaktion, etwa nach dem Tod eines nahen Angehörigen, unterschiedliche unkontrollierte Angststörungen auf, die dringender ärztlicher Behandlung bedürfen.
Depressionen, die sich als körperliche Beschwerden darstellen, wie etwa körperliche Schmerzen, Migräne oder heftige Herzattacken, die sogenannten somatoformen Depressionen, werden in sehr vielen Fällen von einer Angst begleitet, die nicht nur für den Betroffenen Stress bedeutet, sondern die auch die Depression verschlechtert und letztlich die Angststörung verstärkt.
Zur Behandlung der Angststörungen stehen unterschiedliche Möglichkeiten aus dem Bereich der Psychotherapie und der medikamentösen Therapie zur Verfügung. Am besten wirksam ist offenbar eine Kombinationsbehandlung, die sowohl eine Gesprächs- oder Verhaltenstherapie als auch die Anwendung von angstlösenden Antidepressiva, wie z.B. die sogenannten SNRIs, enthält. In einigen Fällen wirken Neuroleptika (Antipsychotika), die sowohl die Depression als auch die Angst mit ihren Symptomen positiv beeinflussen können.