Feuchte Hände vor dem Zahnarztbesuch oder die panische Angst eines gestandenen Geschäftsmannes vor der nächsten Reise im Flugzeug treten bei vielen Menschen auf. Was ist als normale ängstliche Reaktion zu werten, und wann ist eine Angst tatsächlich als krankhaft zu bezeichnen? Ganz allgemein gilt, dass, je stärker die Angst vom üblichen Maß abweicht, um so eher ist von einer Angststörung auszugehen. Wer auf eine angstmachende Situation oder ein reales Objekt mit Schweißausbrüchen oder Ohnmachtgefühlen reagiert, sich schon beim Anblick einer Spinne übergeben muss, oder wegen einer Maus einen hysterischen Anfall erleidet, der sollte sich nicht scheuen, professionelle Hilfe zu suchen. Wer unter Ängsten leidet, muss sich nicht dafür schämen oder sich mit der Situation womöglich einfach abfinden. Denn die therapeutischen Möglichkeiten sind sehr gut und oft reichen schon wenige Sitzungen beim Arzt oder Psychotherapeuten aus, um eine Phobie erfolgreich zu behandeln und die Ängste zu bewältigen.
Zur Diagnose einer Phobie stehen dem Arzt oder Psychotherapeuten zwei internationale klassifikatorische Systeme zur Verfügung, die sogenannte Internationale Klassifikation psychischer Störungen ICD-10 (International Classification of Diseases) der Weltgesundheitsorganisation und das Diagnostische und Statistische Manual Psychischer Störungen (DSM-IV) der American Psychiatric Association. Diese beiden diagnostischen Systeme ermöglichen es, eine Phobie von anderen Angststörungen klar abzugrenzen.