Über viele Jahrhunderte war vornehme Blässe ein Zeichen von Eleganz und Reichtum. Sie belegte, daß man nicht im Freien arbeiten mußte, sondern im kühlen Schatten den Tag verbrachte. Ein braun gebrannter Teint galt als Zeichen niederer Herkunft und körperlicher Arbeit.
Erst nach der Zeit des Wirtschaftswunders änderte sich das Verhalten. Die Arbeitszeit wurde ganztägig im Büro verbracht und in den wenigen Urlaubswochen suchte man möglichst die südliche Sonne. Die zunehmende Mobilität ließ Urlaubsreisen in tropische und subtropische Gebiete zu, wo man sich den extremen Sonnenstrahlen aussetzte, um der blassen Haut Farbe zu geben. Licht und Sonne sind zwar gesund für den Körper und die Seele, es besteht aber kein Zweifel daran, daß extreme Sonnenexposition für die Haut schädlich ist.
Die Haut reagiert. Die UVA- und UVB-Strahlen sowie der erhöhte Ozongehalt dringen in die Zellen der oberen Hautschichten ein, wo sie einen Schutzmechanismus in Gang setzen. Pigmentzellen werden angeregt, die den Farbstoff Melatonin bilden, der die empfindlichen Strukturen der Zelle gegen die schädigenden Auswirkungen der Sonnenstrahlen schützen soll. Gleichzeitig verdickt sich die oberste Hautschicht (Hornhaut) und bildet die sogenannte Lichtschwiele, einenzusätzlichen Schutz vor der “brennenden Sonnenwirkung”.
Jedes Zuviel an UVA- und UVB-Strahlungsintensität kann empfindliche Zellen zur Veränderung der Erbinformation anregen. Als Folge entwickelt sich besonders bei hellhäutigen Menschen eine beschleunigte Hautalterung mit Faltenbildung, Hautverdickungen und in einigen Fällen kann Hautkrebs entstehen.
Besonders die UVA-Strahlen sind heimtückisch, weil sie praktisch immer vorhanden sind und die schädigende Wirkung der UVB-Strahlen verstärken. Sie sind vor allem an der Entstehung eines Sonnenbrandes beteiligt und spielen eine Hauptrolle bei der Sonnenallergie.
Sonne satt ist das Motto der meisten Sommerurlauber, die sich ein ganzes Jahr auf uneingeschränkten Sonnengenuss freuen. Kaum hat man sich aber den warmen Strahlen ausgesetzt, reagiert die Haut allergisch und es entwickeln sich rote und juckende Pustel und Pickel auf den der Sonne ausgesetzten Hautregionen. Besonders empfindlich Stellen für die sogenannten Hitzepickel sind der Hals, das Dekolleté, der Nacken und der Schulterbereich.
Die Ursachen für diese sogenannte Mallorca-Akne ist bei den meisten Menschen in der Kombination aus Sonneneinstrahlung und den Bestandteilen der Sonnencremes oder -lotionen zu suchen. Auch Medikamente können die Haut sensibilisieren und zu allergischen Reaktionen bei Sonneneinstrahlung führen.
Der erste und wichtigste Rat für Sonnenallergiker heißt natürlich: möglichst im Schatten aufhalten. Wenn die Sonne einen dennoch erwischt hat, sind kühlende und feuchte Umschläge hilfreich und lindern den Juckreiz. Bei starker Sonnenallergie kann für kurze Zeit eine Kortisonsalbe aufgetragen werden, die wirksam die Entzündung und den Juckreiz bekämpft. Auch Calcium (meist als Brause-Getränk aufgenommen) kann die sonnenallergischen Erscheinungen mildern.
Werden sogenannte Antihistamina (Antiallergika) eingenommen, bleibt einem die Sonnenallergie mit Pickeln und Pusteln sowie erheblichem Juckreiz meist erspart. Dies ist vor allem sinnvoll, wenn bereits bekannt ist, daß man auf Sonneneinstrahlung mit Hitzepickeln reagiert.
Synonyme für Sonnenallergie: