Berufliche Tätigkeiten können zu unspezifischen Schädigungen der Haut führen, d.h. zu mechanischen und chemischen Belastungen die so stark sind, daß die individuelle Widerstandskraft überfordert ist. Man spricht dann von einem toxischen Kontaktekzem.
Besteht sogar eine Allergie auf einen Arbeitsstoff, so kann es durch einen ansonsten ganz harmlosen Hautkontakt zu einem allergischen Kontaktekzem kommen. Bei einer Allergie auf einen eingeatmeten Stoff liegt eine Inhalationsallergie vor.
Dass Kontaktekzeme als berufsbedingte Hauterkrankungen eine so große Rolle spielen, liegt einerseits daran, dass in vielen Berufen ein intensiver Kontakt zu den jeweiligen Arbeitsstoffen unvermeidlich ist, die ein erhöhtes hautreizendes oder allergieauslösendes Potential aufweisen. Für Stoffe des täglichen Gebrauchs im Haushalt, bei Kosmetika oder Kleidung wäre dies nicht zu akzeptieren. Andererseits spielt oft eine Vorschädigung der Haut, besonders in Form eines berufsbedingten nicht-allergischen Handekzems eine wegbereitende Rolle zur allergischen Sensibilisierung.
Durch die gestörte Barrierefunktion der Haut können die Berufsstoffe viel tiefer in die Haut eindringen, einen intensiveren Kontakt zum Immunsystem aufnehmen und dadurch viel leichter eine allergische Sensibilisierung bewirken. Diese sogenannte sekundäre Sensibilisierung bei vorbestehendem toxischem Kontaktekzem wird auch Aufpropfekzem genannt. Gerade wegen des drohenden Aufpfropfekzems muss jedes Handekzem konsequent behandelt werden.
Leidet man an einem Handekzem, dann ist neben der Therapie die Verminderung der Hautbelastung eine wichtige Voraussetzung. Kommt es am Wochenende und im Urlaub zur deutlichen Besserung, ist dies ein Hinweis, daß die berufliche Belastung im Vordergrund steht. Dennoch müssen auch die privaten Belastungen bei der Hausarbeit und im Hobby-Bereich möglichst ausgeschaltet werden (siehe Tabelle unten).
Während das nicht-allergische Kontaktekzem mit Rötung, Rissbildung, Nässen und Hautverdickungen einhergehen kann, spricht das Auftreten stecknadelkopfgroßer Knötchen oder Bläschen für eine allergische Ursache. Liegt eine Allergie vor, reicht eine ungezielte Hautschonung alleine nicht aus, da das Allergen auf unverdächtige Art an die Haut kommen kann (im Extremfall sogar durch Handcremes!). Im Falle einer Allergie ist die Suche nach dem Allergen, dessen Meidung und eine entzündungshemmende oder antiallergische Medikation unverzichtbar.
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