Die Winterzeit ist die klassische Jahreszeit, um Kohlgemüse zu verzehren.Von den unterschiedlichen Kohlgewächsen werden verschiedene Pflanzenteile besonders gerne gegessen: der Kopf bei Weiß- und Rotkohl, die Blütenanlagen bei Blumenkohl und Brokkoli, die Achselknospen beim Rosenkohl. Beim Kohlrabi ist es die verdickte Sprossachse oder beim Grünkohl, der in manchen Regionen als Braunkohl bezeichnet wird, sind es die Blätter.
Schon die alten Römer hatten durch Auslese aus den kargen Kreuzblütlergewächsen stattliche „caput“- Gewächse gezüchtet. Aus dieser Bezeichnung kann man den heutigen umgangssprachlichen Begriff „Kappes“ ableiten. Weitere Züchtungen führten zu den oben angegeben unterschiedlichen Sorten, die sogar als Arzneimittel Verwendung fanden. Heute noch werden in der Naturheilkunde Umschläge aus weich gepressten rohen Kohlblättern gegen unterschiedlichste Beschwerden angewandt.
Lange Zeit galt Kohl als eher „uncooles“ Nahrungsmittel, mittlerweile hat sich sein Ruf gebessert, nicht zuletzt auch durch Kochsendungen im Fernsehen, die den Stellenwert dieses Nahrungsmittels wieder ins rechte Licht rückten. Unsere Altvorderen konnten sich bei Kohl darauf verlassen, dass er sie über karge und entbehrungsreiche Winter brachte. Dies ist auch kein Wunder, denn alle Kohlarten haben eines gemeinsam: einen hohen ernährungsphysiologischen Wert dank vieler Vitamine, Mineralstoffe sowie sekundärer Pflanzenstoffe.
Je nach Sorte finden sich große Mengen Kalzium, Jod, Zink und Eisen. Die Vitamine A, B6, E und K, Folsäure und vor allem Vitamin C. Von Natur aus sind die verschiedenen Kohlarten sehr kalorienarm, erhöhen aber, reichlich verwendet, den Anteil der Ballaststoffe in der Nahrung, was wiederum zu einer lang anhaltenden Sättigung und geringerem Blutzuckeranstieg nach dem Essen führt.