Als wichtigstes Entgiftungsorgan wird die Leber bezeichnet, die unterhalb des rechten Zwerchfells liegt. Ob dieses Organ gesund oder krank ist, bleibt allzu häufig unbemerkt, weil eine erkrankte Leber lange Zeit keine Schmerzen hervorruft. Bei vielen stark übergewichtigen Menschen beginnt eine Verfettung der Leber, die sich sukzessive zu einer Fibrose und im weiteren Erkrankungsverlauf zu einer Leberzirrhose entwickeln kann.
Während die Fibrose einen fortschreitenden Umbau der Leberläppchen zu Bindegewebe beschreibt, liegt bei einer Leberzirrhose bereits ein Untergang der Leberzellen vor, bei dem die Entgiftungsfunktion nicht mehr gewährleistet ist und jeder Heilungsversuch scheitert.
Auch die Leberfibrose kann nur rückgängig gemacht werden, weil sie als Resultat einer chronischen Entzündung entsteht. Als Ursache kann übermäßiger Alkoholmissbrauch, Überernährung und Adipositas aber auch eine langzeitige Auseinandersetzung mit lebertoxischen Substanzen zugrunde liegen. Eine nicht ausgeheilte Hepatitis (virale Leberentzündung) oder Gallenerkrankungen mit Rückstau der Gallenflüssigkeit in die Leber führen ebenfalls zur erheblichen Schädigung im Sinne einer Fibrose. Als Spätfolge ist dann eine Leberzirrhose zu befürchten, bei der entweder durch eine Transplantation das Leben des Menschen gerettet werden kann oder das völlige Leberversagen unweigerlich zum Tode führt.
Werden rechtzeitig die leberspezifischen Blutwerte bestimmt, lassen diese eine Diagnostik der Leberleistung zu und geben Auskunft zum Ausmaß der Leberzellschädigung. Dabei steigen beim Abbau der Leberzellen die Enzyme ALT und AST an. Das Enzym Gamma GT wird ebenfalls untersucht, kommt aber auch in anderen Organen (Niere, Pankreas, Milz) vor. Die Aufgabe der Gamma-GT besteht in der Entgiftung toxischer Stoffe und Alkohol in unschädliche Produkte. Ist der Leberwert Gamma-GT erhöht, weist dies auf einen gestörten Abbau von Schadstoffen hin. Je höher dieser Leberwert ansteigt, umso mehr toxische Stoffe schädigen die Zellen des menschlichen Organismus. Einige andere Laborwerte werden zur Diagnostik der Leberfunktion herangezogen: dazu gehört Bilirubin, das erhöht auftritt beim Abbau von roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Steigt dieser Wert an und wird vermehrt ins Blut abgegeben, entsteht die typische Gelbverfärbung in den Augen und der Haut. Ebenfalls wichtig ist eine Blutgerinnungsstörung, wenn das in der Leber vorhandene Vitamin–K nicht ausreichend zur Verfügung steht. Dann gerinnt das Blut langsamer und der Quickwert ist erhöht.
Immer mehr Menschen in den westlichen Industrienationen sind von einer Lebererkrankung betroffen, weil sie adipös sind und die Leber verfettet ist. In diesem Fall spricht man von einer nicht-alkoholischen Fettleber, die auf falsche Ernährungsgewohnheiten zurückgeführt werden muss. Viel zu viel Zucker, Kohlehydrate und Fette auf dem täglichen Speiseplan vermehren und vergrößern die Fettzellen, die zur systemischer Entzündung führen. Dieser Zustand entspricht einer chronisch-systemischen Entzündung mit erheblichen Fettablagerungen zwischen den Leberzellen, die mit der Zeit absterben und nicht mehr funktionieren.
Weil diese Leberentzündung auf den ungesunden Ernährungsgewohnheiten eines Menschen beruht, kann eine Besserung dieser Fettleber in die Wege geleitet werden, indem die Ernährung komplett umgestellt wird. Eine leberfreundliche Ernährung kann die vermehrte Fettansammlung in der Leber rückgängig machen, die Zellen können sich regenerieren und der Stoffwechsel sowie die Entgiftungsfunktion normalisieren sich.