Seit 1970 bis heute sind mehr als vierzig Jahre vergangen, in denen der Hautkrebs in Deutschland dramatisch zugenommen hat. Die Zahl der Hautkrebsfälle hat sich verfünffacht.
Das mangelnde Problembewusstsein für die Hautkrebsvorsorge wird von den Dermatologen, Ökonomen und Epidemiologen sehr kritisch gesehen, weil das flächendeckend eingeführte Hautkrebsscreening immer noch zu selten von den Patienten in Anspruch genommen wird. Dabei ist es alleine durch diese gezielten Vorsorgekonzepte möglich geworden, den Hautkrebs frühzeitig zu erkennen. Nur eine frühzeitige Diagnose des Hautkrebses kann die Prognose der Erkrankung verbessern und die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen. Mit den innovativen diagnostischen Möglichkeiten werden die Verdachtsdiagnosen bestätigt oder klar und deutlich erkennbar, ob überhaupt ein Hautkrebs vorliegt und um welche Art des Hautkrebses es sich handelt.
Nur dadurch eröffnet sich auch die Möglichkeit einer frühzeitigen, und vor allem Erfolg versprechenden Behandlung, die wiederum dem Patienten vor einem schweren Verlauf der Krebserkrankung schützt und für das Gesundheitssystem enorme Einsparungen bedeutet.
Daher besteht der Appell an alle Menschen jenseits des 35. Lebensjahrs eine regelmäßige Hautkrebsvorsorge durchführen zu lassen, denn nur wenn das Angebot der Vorsorge auch wahrgenommen wird, kann es nutzen, und die Zahl der Krebs-Neuerkrankungen reduzieren.
Am besten geeignet für diese Untersuchung geeignet ist der Hautarzt (Dermatologe), der mittels eines Dermatoskops die Hautveränderungen beurteilt und der richtigen Diagnose zuordnet.
„Auch gibt es selbst für fortgeschrittene Hautkrebserkrankungen deutlich verbesserte Therapiemöglichkeiten“, so Professor Dirk Schadendorf, Direktor der Klinik für Dermatologie an der Universitätsklinik in Essen. Alleine die mittlerweile 31 Hautkrebszentren in der Bundesrepublik sorgen für die Verringerung der Erkrankung in der Bevölkerung und für eine gezielte und bestmögliche Therapie auf höchstem Niveau.
Es wurden von den Fachgesellschaften interdisziplinäre Leitlinien erarbeitet, an denen neben der Dermatologischen- auch die Krebsgesellschaften beteiligt sind.
Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei den von Hautkrebs Betroffenen bei etwa 50 Lebensjahren. Je nach dem Zeitpunkt der Diagnose, der Dauer und dem Erkrankungsstadium können Hautkrebserkrankungen zum Tode führen. Insgesamt zeigt die Statistik, dass etwa 20 Prozent der an Hautkrebs erkrankten an den Folgen dieses Karzinoms sterben.
Auch zeigt die Statistik der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland, dass bei den Männern das Melanom (schwarzer Hautkrebs) den 9. Platz einnimmt, allerdings führen die Frauen diese Liste an und erringen den 6. Platz.
Jährlich kommen ca. 15.000 Fälle hinzu, die an schwarzem Hautkrebs neu erkrankt sind. Mit weißem Hautkrebs, der als Basalzellkarzinom oder Plattenepithelkarzinom vorliegen kann, werden pro Jahr 100.000 Personen diagnostiziert, und damit ist dies die häufigste Karzinomart überhaupt.
Um diesem steigenden Risiko zu begegnen, ist das frühzeitige Erkennen des Karzinoms oft lebensrettend. Alleine vor dem Spiegel seine eigene Haut zu inspizieren, ist nur teilweise hilfreich und nicht ausreichend. Auch die behaarte Kopfhaut muss gründlich untersucht werden, die Achseln und der gesamte Rückenbereich sind für den Menschen nicht gut einsehbar, und die Fußsohlen oder der Intimbereich werden häufig vergessen. Daher gehört die sorgfältige Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung in die Hände eines erfahrenen Hautarztes, der das Wissen und die Mittel hat sowie die Möglichkeiten einer frühzeitigen und korrekten Diagnose beherrscht.