Hautkrebs nimmt in Deutschland dramatisch zu. Seit 1970 hat sich die Zahl der Fälle verfünffacht. Die Diagnose Hautkrebs muss aber kein Todesurteil sein. Früh erkannt ist sowohl der helle Hautkrebs als auch ein Melanom meist heilbar.
Derzeit erkranken jährlich etwa 15.000 Menschen an einem malignen Melanom (schwarzer Hautkrebs)und bei rund 100.000 Menschen wird „weißer Hautkrebs“, bei dem es sich um Basalzellkarzinome oder Plattenepithelkarzinome handelt, neu festgestellt. Das mittlere Erkrankungsalter liegt beim 50. Lebensjahr. Je nach Stadium der Erkrankung kann ein Hautkrebs auch tödlich enden. Etwa 20 Prozent der betroffenen Patienten sterben an den Folgen einer Hautkrebserkrankung.
Mittlerweile gibt es auch bei fortgeschrittenen Hautkrebserkrankungen zunehmend bessere Therapiemöglichkeiten. Eindeutig belegt ist die Tatsache heute, dass die Prognose und Überlebensrate umso besser sind, je früher die Krankheit erkannt wird. Dazu wurden interdisziplinär und gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft Behandlungsleitlinien erarbeitet. Zur Verbesserung der Situation tragen auch inzwischen 31 Hautkrebszentren in Deutschland bei, die wie die Brustkrebs-, Lungenkrebs- oder Prostatazentren, auf höchstem diagnostischen und therapeutischem Niveau arbeiten.
Kritisch ist aber das mangelnde Problembewusstsein der Bevölkerung einzustufen: Das vor knapp drei Jahren flächendeckend eingeführte Hautkrebsscreening zur Vorsorge wird noch viel zu wenig genutzt, obwohl es für gesetzlich Krankenversicherte kostenlos ist. Nur durch gezielte Vorsorgekonzepte und innovative Diagnostik entsteht eine Verbesserung der Lebensqualität für die Menschen, und es werden gleichzeitig auch Einsparungen für das Gesundheitssystem erzielt.
Um die Zahl der Neuerkrankungen zu reduzieren, müssen die Vorsorgemöglichkeiten von der Bevölkerung auch genutzt werden. Wichtig ist die Vermeidung zu hoher Sonnen-Exposition und auch eine regelmäßige Selbstuntersuchung.
„Festgestellte Hautveränderungen sollten unverzüglich vom Hautarzt mittels Dermatoskopie untersucht und beurteilt werden“, so Professor Dr. Dirk Schadendorf, Direktor der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen, zu Beginn der 46. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Dresden. Den Aufbau von mittlerweile 31 Hautkrebszentren begrüßt er als wichtigen Meilenstein für die Eindämmung dieser Krankheiten.