Zu den häufigsten Krebsleiden gehört der Darmkrebs, an dem jährlich 60.000, meist ältere Menschen erkranken. Die Hälfte der Betroffenen stirbt an dem Krebsleiden. Früherkennung ist daher eine wichtige Vorsorge, weil sich die Erkrankung im frühen Stadium fast immer heilen lässt.
Schon mit den ersten Verdauungsbeschwerden oder Blutungen aus dem Darm ist die Chance auf Heilung bereits enorm gesunken. Mit der Koloskopie (Dickdarmspiegelung) lassen sich die Veränderungen aber bereits feststellen, bevor sie erste Beschwerden verursachen.
Würde jeder im Alter zwischen 50 und 55 Jahren zur Darmkrebsvorsorge gehen, lässt sich die Zahl der Todesfälle um mehr als 70 Prozent reduzieren. Dazu ist umso mehr zu raten, als dass die Krankenkassen für dieses Kollektiv einmal jährlich einen Schnelltest bezahlen, der den Stuhlgang auf okkultes (verborgenes) Blut untersucht. Nach dem 55. Lebensjahr übernehmen die Kassen auch die Kosten für die Darmspiegelung. Kommt in einer Familie Darmkrebs gehäuft vor, wird die Darmspiegelung sogar in einem früheren Alter bereits gezahlt.
Bei der Spiegelung werden Schleimhautwucherungen erkannt, meist handelt es sich um kleinere Polypen, die der Arzt während der Spiegelung entfernen kann. Auch wenn bereits Vorstufen einer Krebserkrankung vorliegen, werden diese sicher erkannt und können ebenfalls entfernt werden.
Zur Vorbereitung auf eine Darmspiegelung muss der Darm durch intensives Abführen gereinigt werden. Nur so kann der Arzt den Zustand der Darmschleimhaut genau beurteilen. Zur Reinigung werden zwei und mehr Liter einer Flüssigkeit getrunken, die den Darm dann gründlich durchspült. Die eigentliche Untersuchung ist heutzutage aufgrund dünnerer und flexiblerer Geräte deutlich weniger unangenehm als noch vor einigen Jahren. Über den Darmausgang wird ein Schlauch mit einer Lichtquelle und einer Kamera sowie dem Endoskop eingeführt, so dass der Arzt die Darminnenwand akribisch nach Veränderungen absuchen kann.
Ob die Prozedur mehr oder weniger unangenehm ist, hängt sicher auch mit der individuellen Empfindlichkeit des Patienten ab. Daher besteht die Möglichkeit einer Spritze mit einer sedierenden Medikation. Dadurch wird man in einen Schlaf- oder Dämmerzustand versetzt, kann aber unmittelbar danach nicht selbständig mit dem Auto nach Hause fahren.