Weltweit kommt es jährlich zu mehr als 600 000 neuen Leberkrebserkrankungen und in Deutschland werden etwa 6000 in diesem Zeitraum neu diagnostiziert. Es handelt sich damit um die fünfthäufigste maligne Tumorerkrankung, von der die Männer etwa drei-mal häufiger betroffen sind als die Frauen. Alarmierend ist die Tatsache, dass sich diese Erkrankung in den letzten Jahre mehr als verdoppelt hat, und sich in den USA innerhalb von 30 Jahren, zwischen 1975 und 2005, verdreifacht hat.
Experten gehen davon aus, dass der gravierende Anstieg der Leberkarzinome mit der erhöhten Infektionsrate an Hepatitis B und Hepatitis C zu sehen ist, weil bei der Chroni-fizierung dieser viralen Infektionen das Risiko für diese Erkrankung extrem ansteigt. Auch chemische Giftstoffe wie die Aflatoxine, die bei einigen Pilzen vorkommen, werden als Verursacher eines Leberzellkarzinoms angeschuldigt. Allerdings entwickelt sich die-se Tumorerkrankung auch auf dem Boden einer alkoholischen – oder nicht-alkoholischen Leberzirrhose, wobei letztere auch als Ergebnis einer Fettleber bei extre-mer Adipositas vorkommt.
Lebertumoren können einerseits primär in der Leber entstehen, oder sich als Metasta-sen von Tumoren anderer Organe dort ansiedeln. Weil die Leber von großen Blutmen-gen durchströmt wird, siedeln sich die im Blutstrom befindlichen Tumorzellen oft in der Leber an und entwickeln sich dort zu ausgewachsenen Metastasen.
Die ersten Symptome einer bösartigen Geschwulst in der Leber machen sich meist als Bauchschmerzen bemerkbar, es kommt zum ungewollten Gewichtsverlust, und die ver-größerte Leber wird im rechten Oberbauchraum tastbar. Nicht selten verläuft aber die Frühphase der Erkrankung ohne die warnende Beschwerden. Dies verzögert die früh-zeitige Diagnose; viele Leberzellkarzinome werden daher erst in einem späten Stadium festgestellt und dies oft als Zufallsbefund bei anderer Verdachtsdiagnose.
Daher sollen Patienten immer dann aufmerksam werden, wenn Schmerzen im rechten Oberbauch, in der Nähe des rechten Schulterblatts oder im Rücken auftreten. Auch ein ungewollter Verlust an Körpergewicht kann ein Hinweis auf eine maligne Tumorerkran-kung sein. Mit nahezu jeder krankhaften Veränderung der Leber, und speziell auch bei einem Tumor, lässt die Leistungsfähigkeit, die Kraft und Energie nach, und eine uner-klärliche Müdigkeit mit Nachtschweiß und Fieber können sich einstellen. Nimmt der Bauchumfang deutlich sichtbar zu, kann die Entzündung der Leber zu einer sogenannten Bauchwassersucht (Aszides) geführt habe.
Ein relativ sicheres Zeichen für eine Leberentzündung macht sich in der Haut und den Bindehäuten des Auges bemerkbar, weil sich diese langsam gelblich verfärben.
Lässt die Leistungsfähigkeit der Leber aufgrund der Erkrankung nach, gelangen Galle-farbstoffe ins Blut und verursachen diese Verfärbung. Die Stoffe können sich in der Haut ablagern und dieses Phänomen ist nicht selten die Ursache eines chronischen Juckreiz der Haut.
Werden die in der Leber vermehrten Blutgefäße von dem Tumorwachstum infiltriert und geschädigt, kann es in die Bauchhöhle bluten und der Betroffene reagiert mit akuten Bauchschmerzen, Kreislaufversagen und extrem niedrigen Blutdruck auf den Blutver-lust.
Stellt die Leber ihre Funktion immer weiter ein, lässt sich dies nicht nur an den Labor-parametern ablesen, sondern die toxischen (giftigen) Stoffwechselprodukte, z.B. Ammo-niak, gelangen in das Gehirn und es kommt bei Patienten mit Leberzellkarzinom zu spe-zifischen Veränderungen der Blut-Laborwerte: Alphafetoprotein ist zu hoch, ebenso wie die Werte für Kalzium, Blutfette und Erythrozyten, währen der Blutzuckerspiegel in vie-len Fällen deutlich abfällt.
Ein hohes Risiko für die Entwicklung eines Leberzellkarzinoms wird bei denjenigen Pa-tienten registriert, die seit langem unter eine Leberzirrhose leiden. Diese kann aus ei-nem jahrelangen Alkoholmissbrauch oder wegen hoher Fettkonzentrationen bei extrem übergewichtigen Personen resultieren, bei denen sich zunächst eine Fettleber ausbildet, die bei chronisch anhaltender Belastung der Leberfunktion zu einer Zirrhose wird, die wiederum den Boden für ein Leberzellkarzinom bereitet.
Meist wird vom Arzt eine Vergrößerung der Lebergrenzen festgestellt, wenn er diese durch die Bauchdecken ertastet. Um eine eindeutige Diagnose zu stellen, bedarf es aber der bildgebenden Diagnostik, so etwa der Feststellung der Tumormasse mit einem Ul-traschallgerät oder einer Computertomografie. Zur genauen Lokalisation des Tumors ist es hilfreich, ein Röntgenbild mit einem Kontrastmittel in die Leberarterie anzufertigen, die bei einer chirurgischen Entfernung wichtige Hinweise für den operierenden Arzt gibt.
www.Leberkrebs.de ist ein Informationsportal zum Thema Leberzellkarzinom, das ei-gens zur Information und Aufklärung der Betroffenen und deren Angehörigen entwic-kelt wurde. Dieser Service wird von Bayer-Vital seit dem 10. Deutschen Lebertag zur Verfügung gestellt, der über Diagnostik, Behandlungsmöglichkeiten, Begleitmaßnahmen und Nachsorge informiert.