Urlaubsplanung wird zur Zeit sehr groß geschrieben. Immer mehr Menschen bleiben zwar in Deutschland, die meisten Urlauber möchten in ihren Ferien aber fremde Länder kennenlernen. Egal, wohin Sie fahren: Leiden Sie unter Diabetes, haben Sie immer einen anspruchsvollen Mitreisenden.
Ob Sie an den Küsten Afrikas einen Strandurlaub planen, eine Klettertour in den Schweizer Alpen oder als Rucksacktourist durch fernöstliche Urwälder streifen, jede Fernreise eines Diabetikers sollte sorgfältig vorbereitet und mit dem behandelnden Arzt ausgiebig besprochen worden sein. Dabei stehen nicht allein die veränderten Ernährungsgewohnheiten in exotischen Ländern zur Diskussion, sondern auch der Zeitzonen- und Klimawechsel sowie eventuell geplante körperliche Anstrengungen bei einem sportlich dominierten Urlaub.
Bei jedem manifesten Diabetes ändern sich möglicherweise die Glukosetoleranz und dem Insulinspiegel. Die Blutglukose unterliegt damit stärkeren Schwankungen. Nach dem Essen können besonders in tropischen Regionen die Blutzuckerspiegel enorm ansteigen. Die meisten Diabetiker reagieren auf extreme Temperaturschwankungen auch mit einem instabilen Blutzuckerspiegel und sollten die Insulindosis oder auch andere Blutzucker senkende Medikamente der jeweils zu hohen oder zu niedrigen Konzentration anpassen.
Damit keine Hypoglykämie durch plötzliche Unterzuckerung auftritt, sollte der Reisende immer Traubenzucker mit sich führen. Wichtig ist vor allem, dass Mitreisende darüber informiert werden, dass man Diabetiker ist. So wird vermieden, dass bei einer Hyperglykämie oder einer Hypoglykämie zu viel Zeit verloren geht, weil nach dem Grund für die Übelkeit, eines Schwindelgefühls oder einer Synkope (kurzzeitiger Bewusstseinsverlust) zu lange geforscht werden muss.
Denken Sie vor allem im Gespräch mit ihrem behandelnden Arzt daran eine Bescheinigung für die Reise und besonders für die Kontrolle an der Grenze anzufordern, die Sie als Diabetiker ausweist, und die vor allem für die Mitnahme der Insulinspritzen hilfreich ist. Außerdem erspart dies so manche Aufregung mit dem Zoll, weil zu viele Medikamente und Flüssigkeiten mitgeführt werden.
Bei außergewöhnlichen Urlaubssituationen wird auch der Blutzucker außergewöhnlichen Exkursionen unterliegen. Vergessen Sie also keinesfalls ihr Blutzucker-Messgerät und denken Sie daran, ausreichende Mengen an Teststreifen mit sich zu führen. Ins Urlaubsgepäck gehören auf jeden Fall eine größere Menge Traubenzucker, die Stechhilfen oder Lanzetten dürfen keinesfalls vergessen werden, und das Insulin wird in einem Coolpack transportiert, weil die Substanz bei zu hohen Temperaturen unwirksam wird.
Die ärztliche Bescheinigung zur Vorlage bei der Grenzkontrolle darf nicht vergessen werden, aber besonders wichtig ist der Diabetesausweis zur Information des Arztes am Urlaubsort. Diese wichtigen Dinge sollten ebenso wie das Insulin, der Traubenzucker und das Blutzuckermessgerät im Handgepäck transportiert. Ein Auslandskrankenschein ist ebenfalls ein nützliches Dokument, falls die diabetische Stoffwechsellage am Urlaubsort völlig außer Kontrolle geraten sollte und ärztliche Hilfe notwendig wird.
Bestimmte Sportarten wie z.B. Tauchen sind für einige Diabetiker vollkommen ungeeignet, andere sehr anstrengende Sportarten senken den Blutzucker, und ein Strandurlaub mit karibischen Cocktails oder anderen alkoholischen Getränken an der Strandbar, großen Mengen Speiseeis und zu jeder Mahlzeit ein Mehrgänge-Menu eröffnen dem Blutzuckerspiegel viel Raum in den oberen Höhen.
Verbringen Sie ihren Urlaub mit Freude und finden Sie Erholung für sich und ihren Diabetes, damit Sie nicht beide hochstrapaziert aus den schönsten Wochen des Jahres zurückkommen!