Während bei der Frau nach den Wechseljahren sehr akut hormonelle Veränderungen auftreten und sich eine Atrophie und Trockenheit der Schleimhäute einstellt, wird eine funktionierende Sexualität beim Mann in jedem Alter in Verbindung gebracht. Wichtig ist nur, ob er eine für den Geschlechtsakt ausreichende Erektion entwickelt. Die ausreichende Versteifung des männlichen Penis, die auch lange genug anhalten sollte, um den Beischlaf zu vollziehen, nimmt eine zentrale Funktion im Sexualleben ein. Eine erektile Dysfunktion oder Störung der Erektionsfähigkeit wird von den meisten Menschen gleichgesetzt mit einer Störung des gesamten sexuellen Lebens und Erlebens. Dass dies durchaus nicht der Fall ist, zeigen die großen Zahlen der Männer, die aufgrund einer erektilen Dysfunktion ihren Arzt aufsuchen und dringend Hilfe erwarten. Störungen der Erektionsfähigkeit sind für den Mann eine enorme psychische Belastung. Das männliche Selbstverständnis und Selbstbewusstsein wird empfindlich gestört, Verunsicherung in den unterschiedlichen Lebensbereichen und Probleme in der Partnerschaft können die unmittelbare Folge sein.
Es ist noch nicht so lange her, seit diese Probleme aktiv angesprochen werden können. Noch bis zu Mitte des letzten Jahrhunderts waren Gespräche zur Sexualität eher im Tabubereich angesiedelt. Problemlösende Gespräche mit guten Freunden, mit der Partnerin oder mit dem Arzt des Vertrauen zur Sexualität und auch deren Störungen sind heutzutage selbstverständlich. Dies ist nicht zuletzt deswegen so, weil die medizinische Forschung wirksame Medikamente entwickeln konnte, die sogenannten PDE-5-Hemmer (Prostaglandin-Synthese-5-Hemmer, z.B. Vardenafil), deren Wirkung an den Gefäßen des Penis stattfindet wodurch sie die Erektionsfähigkeit wieder herstellen und das quälende Problem aus der Welt schaffen können.