Offene Beine, Liegegeschwüre und der Diabetische Fuß plagen Millionen Deutsche. Durch moderne Wundversorgung könnte der Leidensdruck dieser Patienten jedoch deutlich gemindert werden.
Bei der Behandlung von chronischen Wunden, d.h. von Wunden, die meist aufgrund einer Durchblutungs- und Stoffwechselstörung bzw. Lagerungsdruck nicht von selbst heilen, wird der modernen Wundversorgung nach wie vor zu wenig Beachtung geschenkt.
Im Gegensatz zur traditionellen, setzt die moderne Behandlungsmethode auf eine “feuchte” Versorgung der Wunden mit sogenannten hydroaktiven Verbänden. Diese erhalten das feuchte Milieu der Wunde und unterstüzten dadurch den natürlichen Heilungsprozess. Auch entfällt bei dieser Methode der bei der traditionellen Behandlung mit trockenen Verbänden häufige und meist schmerzhafte Verbandswechsel.
“Moderne Wundverbände tragen viel zu einer patientenfreundlicheren Behandlung bei. Außerdem erhöhen sie deutlich die Heilungschancen bei chronischen Wunden”, so Professor Dr. Manfred Steinbach, Mitbegründer der “Initiative Chronische Wunden” und Mitglied des Gesundheitsforums Medizinprodukte und Innovation (GMI).
Obwohl moderne Wundbehandlung nachweislich zu erheblichen Kosteneinsparungen in den Bereichen Pflege und Behandlung führt, werden die Wundversorgungsprodukte aufgrund ihrer höheren Stückkosten oft nicht verwendet. Eine Kosten-Nutzung-Betrachtung, welche die Behandlungsdauer und eingesetzte Stückzahlen berücksichtigt, unterbleibt. Die Folgen des Einsatzes niedrigpreisiger traditioneller Produkte sind längere Heilungszeiten mit einem zumeist erhöhten Leidensdruck für die Patienten und damit höhere Gesamtkosten für die Kostenträger.
Das Gesundheitsforum Medizinprodukte und Innovation, in dem sich führende deutsche Fachärzte zusammengeschlossen haben, fordert daher, innovative Therapien detailliert und auf ihre Erstattungsfähigkeit hin zu prüfen und hierbei in erster Linie das Wohl des Patienten im Auge zu behalten.