Nur nach einem guten Frühstück sollte man das Haus verlassen, um den Schul- oder Arbeitstag zu beginnen. In einer britischen Studie ist man zu dem Ergebnis gekommen, dass Kinder im Grundschulalter von regelmäßigen frühstücken enorm profitieren. Auch wenn dadurch insgesamt etwas mehr gegessen wird, werden die Blutzuckerspiegel gesenkt, die Insulinresistenz gemindert und es sammelt sich weniger Fettmasse im Körper an.
Diese Erhebungen aus der Child Heart and Healthy Studie in England untersuchte bei neun- bis zehnjährigen Grundschülern die Risikofaktoren für eine spätere Diabetes- oder Herz-Kreislauferkrankung. Es nahmen fast 6.000 Schüler aus 200 Schulen an der Untersuchung teil, von denen 4116 Teilnehmer auch eine Blutuntersuchung vorgenommen, Körpergröße und Gewicht sowie die Frühstückgewohnheiten konnten erfasst wurden. Von mehr als der Hälfte der Kinder wurden sogar detaillierte Aussagen zur Zusammensetzung der Nahrung erfragt und die gesammelten Daten in einer Analyse ausgewertet.
Als gute Nachricht wurde gewertet, dass 74 Prozent der Kinder regelmäßig und jeden Tag frühstücken, von 11 Prozent erfuhr man, dass sie an den meisten Tagen frühstücken, was bei neun Prozent nur an manchen Tagen stattfand und bei sechs Prozent normalerweise nicht frühstückten.
Die Teilnehmer, die ohne Frühstück aus dem Haus gehen, fiel eine ganze Reihe Parameter auf, die umso schlechter waren, je seltener morgens etwas gegessen wurde. Das zeigte sich in einer höheren Insulinresistenz, einem erhöhten Blutzucker- und HbA1c-Wert. Das schützende HDL-Cholesterin war erniedrigt, die vermehrte Fettmasse insgesamt und im Fettgewebe unter der Haut zeigte sich ebenso wie der erhöhte systolische Blutdruck. Die Blutwerte für die Nierenfunktion und Entzündungswerte waren in dieser Gruppe höher als in der Vergleichsgruppe mit regelmäßigem Frühstück.
Vor allem die vermehrte Fettmasse der Nicht-Frühstücker war auffällig, da insgesamt über den Tag weniger gegessen wurde und die sportlichen Aktivitäten vergleichbar waren. Die Untersucher führten das vermehrte Körpergewicht vor allem auf die Nahrungszusammensetzung zurück, weil die die nicht-frühstückenden im Tagesverlauf eher hochkalorische, energiedichte und fettere Lebensmittel aufnehmen.
Die Gesamtauswertung der Ernährungsgewohnheiten zeigte den größten Vorteil für Kinder mit ballasstoffreichem Frühstück: der Fettmasseindex und die Insulinresistenz war hier am besten, die schlechtesten Werte zeigten diejenigen, die ohne Nahrung in den Tag starten.
Das Fazit der Untersucherlautet, dass regelmäßiges, möglichst faserreiches Frühstück günstig ist für den Blutzucker und die Insulinresistenz. Die Umstellung auf solche gesunden Frühstücksgewohnheiten könnte ein wichtiger Schritt zur langfristigen Prävention der Volkskrankheit Typ 2-Diabetes sein.
Quelle: Donin et al, Regular Breakfast and Type 2-Diabetes Markers, PLoS med 2014;11(9): e1001703