Konstant steigt die Zahl junger Menschen, die an Diabetes erkranken. Der mit Übergewicht im Zusammenhang stehende Typ-2 Diabetes ist in den letzten zehn Jahren um das Fünffache angestiegen. Jedes Jahr wird bei etwa 200 Kindern im Alter zwischen 12 und 19 Jahren ein neu aufgetretener Typ-2-Diabetes diagnostiziert – wohlgemerkt war dies noch vor wenigen Jahrzehnten eine typische Alterserkrankung.
Fast ausnahmslos wird diese Erkrankung des Zucker-Stoffwechsels den überschüssigen Pfunden der Betroffenen angelastet. Besonders bei Kindern ist der Verzehr von Chips, Schokolade, und hochkalorischen Lebensmittel, Fast Food und gesüßten Limonaden extrem beliebt; sie können kaum widerstehen, weil diese Verführung überall lauert. Viele kommen ohne Frühstück in die Schule, und haben in der Pause Heißhunger. Daher wenden sie ihr Taschengeld für Süßigkeiten am Schulkiosk auf, der mit Schokoriegeln, Schoko-Brötchen und Cola-Getränken reichlich bestückt ist.
Deutschlandweit werden heutzutage ca 6,7 Millionen Menschen mit Diabetes registriert, von denen 90 bis 95 Prozent einen Typ-2 Diabetes aufweisen. Zugrunde liegt diesem Phänomen meist ein veritables Übergewicht oder sogar eine mehr oder weniger schwere Adipositas (Fettleibigkeit). Der Hauptrisikofaktor für diese Entwicklung besteht in vermehrt aufgenommener ungesunder Nahrung und der Verweigerung von körperlicher Aktivität. Bereits ein mit 27 kg/m2 gemessener Body-Mass-Index erhöht das Risiko für einen Typ-2 Diabetes um 100 Prozent, erklärt Birgit Adam aus Bad Neustadt im Expertenchat von diabetesDE-Deutsche Diabeteshilfe.
Die Studie des Robert-Koch-Instituts „Gesundheit in Deutschland aktuell 2012“ belegt, dass jede zweite Frau und zweidrittel der Männer hierzulande übergewichtig oder adipös sind. Insgesamt gehört ein Viertel der Bevölkerung sogar zu den stark übergewichtigen Menschen, die mit einem hohen Risiko für einen Typ-2 Diabetes behaftet sind, und die mit Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Fettleber, Gefäßschäden und Herz-Kreislauferkrankungen rechnen müssen.
Um dieses Risiko zu senken und die Folgeschäden zu verhindern, rät die Expertin zur konsequenten Gewichtsreduktion und zur Vermeidung jeder weiteren Erhöhung des Körpergewichts. „Regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung sind das A und O der Gewichtsreduktion“, so die Expertin. Nur wenn alle diesbezüglichen Versuche fehlschlagen, kann über eine bariatrische Operation nachgedacht werden, die ab einem BMI von 35 kg/m2 Körpergewicht und einem Körpergewicht von 27 kg/m2 mit bereits vorliegenden Begleiterkrankungen indiziert ist. Besonders nach einem bariatrischen Eingriff hängt es immer noch stark vom Betroffenen ab sich an die vorgeschriebene Ernährung, Bewegung und eine Änderung seines Lebensstils zu halten, um erfolgreich abzunehmen und die Folgen des Übergewichts zu verhindern.