Das ADS-Syndrom wird in der Fachliteratur schon seit über 100 Jahren beschrieben. Die bekannteste Darstellung des ADS-Syndroms findet sich beim Zappelphilip im “Struwwelpeter” von Heinrich Hoffmann.
Die mangelnde Aufmerksamkeit ist das vorrangige Problem beim ADS. Je nach Ausprägung kann eine Hyperaktivität hinzukommen. Die Zahl der Erkrankungen bei Kindern liegt in Deutschland bei 5 Prozent. Schätzungen zufolge sind sehr viel mehr Kinder betroffen, bei denen die Krankheit aber unerkannt bleibt, weil die Kenntnis zu dem Krankheitsbild auch bei Ärzten, Lehrern und Psychologen nur wenig verbreitet ist. Eine frühe Diagnose des ADS ist jedoch wichtig, auch um eine spätere Störung des Sozialverhaltens als ernsthafte Folgestörung zu vermeiden. Eine unbehandelte ADHS ist langfristig folgenschwer. In der Schule können die Kinder nicht das leisten, was ihrer Intelligenz entspricht. Dementsprechend schwierig ist später die Suche nach einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Etwa 60 Prozent der Betroffenen haben noch im Erwachsenenalter mit ADHS-Symptomen zu kämpfen. Daraus ergeben sich beträchtliche Risiken wie niedriger sozialer Status, Probleme am Arbeitsplatz, häufige Jobwechsel, Depressionen, Alkohol- und Drogenmissbrauch, erhöhte Unfallgefahr.
Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft ist ADS eine angeborene Hirnstoffwechselstörung mit einem verminderten Glukosestoffwechsel im Bereich des Frontalhirns. Bei der ADS handelt es sich nicht um eine psychosoziale Störung und ADS ist nicht auf Fehler in der Erziehung, Schule, Umwelt oder ein niedriges Intelligenzniveau zurückzuführen.