Mehr als ein Drittel der bundesdeutschen Bevölkerung leidet unter einer behandlungsbedürftigen Obstipation,von der Frauen doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Im Vergleich zur gelegentlichen Verstopfung hält eine chronische Obstipation (Verstopfung) mindestens über drei Monate an. Der Stuhlgang ist hart und es ist starkes Pressen notwendig, um kleine Mengen aus dem Darm zu entleeren. Und selbst dies funktioniert bei weitem nicht täglich, sondern ist oft erst jeden dritten oder vierten Tag möglich.
Unangenehm ist das permanente Gefühl, dass der Darm nicht richtig entleert ist, wenn der Stuhlgang anstrengend und schmerzhaft ist und wenn sich Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und andere Symptome einstellen.
Die chronische Verstopfung kann sehr unterschiedliche Ursachen haben. Fehlt es dem Darm an ausreichender Beweglichkeit, spricht der Arzt von einer kologenen (darmbedingten) Verstopfung. Durch die fehlende Beweglichkeit wird der Transport des Darminhalts extrem verzögert und weil dem Stuhlgang dort Wasser entzogen wird, härtet er immer mehr ein. Als Ursache für die Form der Verstopfung werden eine ballaststoffarme Ernährung, neurologische Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder hormonelle Einflüsse wie bei einer Schilddrüsenfunktionsstörung verantwortlich gemacht. Auch wenn man bestimmte Schmerzmedikamente einnimmt, verzögert sich die Beweglichkeit des Darms und führt zur medikamentenbedingten Verstopfung.
Haben sich am Darmausgang beispielsweise Hämorrhoiden oder kleine Einrisse (Fissuren) gebildet, kann die Darmentleerung ziemlich schmerzhaft sein und zur Vermeidung der Darmentleerung beitragen. Bei dieser Form und auch bei Koordinationsstörungen der Verschlussmuskulatur des Darmes spricht man von einer anorektalen Obstipation. Therapeutisch kann durch die Einnahme eines milden Abführmittels der Stuhlgang erleichtert und schmerzhafte Darmentleerung abgemildert bzw. erleichtert werden.
Manche Formen der chronischen Verstopfung lassen sich keiner exakten Ursache zuordnen. Es existieren aber die unterschiedlichen Möglichkeiten, warum man sich mit der Darmentleerung plagt. So kann ein verlangsamter Transit des Darminhaltes zugrunde liegen, die Becken-Boden-Muskulatur kann geschwächt sein, Stress und Hektik führen oft dazu, dass man den natürlichen Entleerungsreflex unterdrückt , und der Stuhl zu lange im Rektum (Endarm) bleibt, bis er völlig fest geworden ist.
Der Entleerungsreflex entsteht aufgrund des Füllungszustandes, d.h. durch das im Rektum befindliche Stuhlvolumen. Dieses lässt sich vergrößern durch ausreichende Flüssigkeitsmengen oder vermehrte Zufuhr von Ballaststoffen. Vor allem ist aber die regelmäßige körperliche Bewegung hilfreich, um der chronischen Verstopfung entgegen zu wirken.
Wichtige Tipps gegen chronische Verstopfung sind: