Fehlgeburt und Frühgeburt
Unter einer Fehlgeburt versteht man die Beendigung der Schwangerschaft innerhalb der ersten 28 Schwangerschaftswochen. Je nach Gewicht der ausgestoßenen Frucht unterscheidet man zwischen Fehlgeburt (unter 500 Gramm) und Totgeburt (über 500 Gramm). Ein Kind über 500 Gramm, das nach der Geburt Lebenszeichen aufzeigt, wird als Frühgeburt bezeichnet.
Eine Fehlgeburt während der ersten Wochen kündigt sich mit Blutungen an. Nach der zwölften Woche treten Zeichen einer Geburt auf: Ziehende Schmerzen, Wehentätigkeit, Blutungen, Abgang von Fruchtwasser. Die meisten Fehlgeburten ereignen sich vor der 16. Schwangerschaftswoche. Die Ursachen lassen sich nicht immer genau feststellen, in den meisten Fällen ist eine Fehlentwicklung der Frucht verantwortlich.
Bei Anzeichen vorzeitiger Wehen sollte umgehend ein Arzt hinzugezogen werden. Wird die Behandlung sofort eingeleitet, kann die Fehlgeburt in vielen Fällen aufgehalten werden, ohne dass die Frucht dabei zu Schaden kommt. Die wichtigste Maßnahme ist absolute Bettruhe, die viel Disziplin von der Schwangeren fordert. Denn auch zum Essen, Waschen und für den Toilettengang darf das Bett nicht verlassen werden. Unterstützend können Medikamente verordnet werden, die die Kontraktionstätigkeit der Gebärmutter hemmen, sowie Beruhigungsmittel, Hormone und Vitamine. Eine wichtige Überwachungsmaßnahme ist die Temperaturkontrolle, denn Fieber kann vorzeitige Wehen auslösen.