Im täglichen Berufsleben, aber mehr noch im Haushalt ziehen sich viele Menschen immer wieder Verbrennungen zu. Ob am Auspuff oder Motor seines Autos oder an heißem Nudelwasser, Spritzern von Frittierfett oder am Bügeleisen – schon die geringste Unaufmerksamkeit kann zu schmerzhaften Verbrennungen führen.
Wie schwer die Verbrennung ist, hängt von der Fläche und Tiefe der Brandwunde ab. Wenn nur die Haut gerötet ist und einen brennenden Schmerz hinterlässt, spricht man von einer Verbrennung Grad I. Diese bedarf meist keiner ärztlichen Behandlung und eine rasche Kühlung der Stelle unter kaltem fließenden Wasser ist die beste Therapie und führt zu rascher Heilung.
Bildet sich eine Brandblase an der Stelle, spricht der Arzt von einer Verbrennung Grad II, die aber ebenfalls gut abheilt und keine Narben hinterlässt. Diese Blase ist im Grunde genommen ein hervorragender körpereigener Verband, der die Brandwunde vor dem Eindringen von Fremderregern schützt und unter der die Verbrennung abheilen kann. Mediziner empfehlen daher, eine Brandblase nicht aufzustechen oder abzutragen, sondern als Schutz der Wunde möglichst lange zu belassen. Sollte eine solche Blase aufplatzen, bevor die Wunde einigermaßen geheilt ist, kann es nicht schaden, diese beim Arzt behandeln und versorgen zu lassen, um Keime fernzuhalten.
Kommt es zu größeren und tieferen Verbrennungen, können bestimmte Areale sogar als Verbrennung Grad III diagnostiziert werden. Dabei ist nicht nur die obere Hautschicht (Epidermis) betroffen, sondern auch tiefere Hautschichten sind in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Zerstörung der Nervenendigungen in den Hautschichten ist eine solche Verbrennung häufig weniger schmerzhaft, als wenn nur die oberflächlichen Hautschichten betroffen und die Nervenendigungen den Verbrennungsschmerz ungebremst an das Schmerzzentrum im Gehirn weiterleiten.
Drittgradige Verbrennungen heilen sehr schwer ab, weil auch diejenigen Hautschichten betroffen sind, in denen sich die Reparaturmechanismen für die Wundheilung befinden. Auch die körpereigene Abwehr und die Immunzellen (weiße Blutkörperchen) fehlen jetzt an diesem schwer verbrannten Areal, so dass die Heilung von den nicht verbrannten Hautregionen ausgehen muss. Dies kann sehr lange Zeit in Anspruch nehmen, wenn die Verbrennung eine größere Fläche betrifft. Um sicher vor Infektionen zu schützen und die Heilung zu beschleunigen, benötigen diese Patienten häufig eine Hauttransplantation. Am besten sind Menschen mit Verbrennungen III. Grades in einer speziellen Verbrennungsklinik oder einem spezialisierten Zentrum aufgehoben.
Beim Grad IV einer Verbrennung ist die Haut verkohlt bis auf die tiefsten Hautschichten und auch das Gewebe darunter, die Sehnen, die Muskulatur, können in die schwere Verbrennung einbezogen sein. Diese Patienten sind lebensbedrohlich verbrannt und müssen umgehend in einem Verbrennungszentrum intensivmedizinisch behandelt werden.
Die Behandlung von Verbrennungen und Verbrühungen Grad I kann man leicht selbst vornehmen. Meist intuitiv wird man das betroffene Areal unter kaltes Wasser halten und hat damit bereits den ersten therapeutischen Schritt getan. Die Kühlung sollte aber nicht zu lange und nicht zu kalt sein, weil dadurch das Gewebe leicht unterkühlt und schlechter durchblutet werden kann und die Reparaturzellen nicht an den Zielort gelangen. Desinfizierende Brandsalben fördern die Heilung dieser Verletzungen.
Viele, wahrscheinlich die meisten Verbrennungen Grad II werden ebenfalls durch Kühlung und Brandsalben oder Brandverbände behandelt, deren desinfizierende und heilungsfördernde Eigenschaften die Reparatur des Schadens beschleunigen.
Auf keinen Fall sind Großmutters Hausmittel wie Öl, Mehl oder andere Utensilien aus der Küche geeignet, eine Brandverletzung zu behandeln. Vielmehr wird damit die brandverletzte Stelle nur verklebt und die Heilung behindert.