Ein Burnout-Syndrom oder posttraumatisches Stress-Syndrom sind Erkrankungen, die in den letzten Jahren erheblich zugenommen haben. Während ein Burnout bei immer mehr Menschen immer häufiger auftritt, weil sie beruflich maximal und dauerhaft überlastet werden, kann das posttraumatische Stress-Syndrom zusätzlich durch ein außergewöhnliches Ereignis, etwa einen Autounfall, bei diesen Menschen den psychischen Stress erheblich verstärken.
Werden diese Belastungsreaktionen nicht rasch und wirksam behandelt, können sich ernste Angsterkrankungen ausbilden, die weit davon entfernt sind mit dem auslösenden Ereignis in Verbindung gebracht zu werden. Angst vor Menschen, vor Hunden oder davor eine Straße zu überqueren, verändern zunächst das Verhalten des Betroffenen und kann langfristig zu einer Persönlichkeitsstörung führen.
Je früher man sich der Ausgangssymptomatik annimmt und mit den Symptomen auseinandersetzt, umso höher sind die Erfolgsaussichten auch einer stabilen Verbesserung der psychischen Situation. Vor allem sollte die Behandlung den Betroffenen vor immer wieder auftretenden Erinnerungen an die belastende Situation schützen, damit das permanente Gefühl einer konstant vorhandenen Gefahr und Gefährdung beseitigt wird.
Am häufigsten wird dem Hausarzt von der emotionalen Belastungssituation berichtet, meist ist diese aber nicht der Grund für den Arztbesuch. Schmerzen, Schlaflosigkeit oder Verdauungsbeschwerden führen die Patienten in die Hausarztpraxis, und die psychische Problematik wird meist nur am Rande des Gesprächs erwähnt.
Grundsätzlich sind aber Psychotherapeuten oder Psychiater am besten geeignet, die Betroffenen aus ihrer seelischen Not zu befreien. Er wird gezielte Fragen stellen, die zunächst die Ursache der Angst und psychosomatischen Störungen aufdecken. Wenn immer wieder und ohne Vorwarnung die Gedanken zu der Belastungssituation abschweifen, wenn Albträume und bedrohliche Erinnerungen den Schlaf wiederholt unterbrechen oder wenn bestimmte Orte oder Situationen konsequent gemieden werden, sollte dies dem Therapeuten berichtet werden.
Auch die emotionalen Reaktionen wie Wutausbrüche wegen Belanglosigkeiten, rasch aus der Fassung geraten, und sich permanent schuldig zu fühlen sind wichtige Informationen für den Therapeuten. Körperlich neigen die Betroffenen zu einer starken Muskelanspannung, die nicht nur den Nacken und die Schultergürtelmuskulatur betrifft, sondern oft den gesamten Körper erfasst.
Daher gehören Entspannungsübungen zu den wichtigsten Maßnahmen, die durch Yoga, Atemübungen oder autogenes Training realisiert werden können. Gegen pathologische Angst, das Vermeidungsverhalten, die Schlafstörungen und psychische Dauerbelastung helfen unterschiedliche Medikamente, die meist in den Serotonin-, Noradrenalin- oder Dopamin-Stoffwechsel im Zentralnervensystem eingreifen. Diese Substanzen haben insofern einen hohen Stellenwert, als dass die psychische Symptomatik gebessert und dadurch eine Verhaltens- oder Gesprächstherapie erst möglich wird.
Nicht selten hat sich durch eine langdauernde Stress-Situation eine emotionale Erstarrung, Interessens- und Freudlosigkeit eingestellt, die auch mit Konzentrationsstörung, Schlaflosigkeit und permanenter Gereiztheit einhergeht.
Auch Kopfschmerz oder sogar Ganzkörperschmerz, Herzklopfen und Schwindelgefühl können Ausdruck der psychischen Dauerüberlastung, eines Burnout oder einer posttraumatischen Belastungsstörung sein, die möglichst rasch professioneller Hilfe zugeführt werden müssen, damit eine gute Lebensqualität zurückkehrt.