Gute Vorsätze zum Jahreswechsel sind weit verbreitet und betreffen meistens die Einstellung des Rauchens, weniger Alkohol zu trinken und gesünder oder weniger üppig zu Essen, die führend in der Liste der geplanten Veränderungen sind. Einen hohen Stellenwert haben in diesem Zusammenhang auch gesteigerte körperliche Aktivität oder regelmäßiger Sport, was sich widerspiegelt in den gehäuften Anmeldungen in Fitness-Studios zum Jahresbeginn.
Zur Gesunderhaltung und zur körperlichen Fitness sind gesunde, maßvolle Ernährung und sportliches Training ein präventiver und therapeutischer Baustein. Präventiv gegen die häufigsten Erkrankungen wie Herz- und Gefäßprobleme, Atemwegserkrankungen und Gelenkarthrose, therapeutisch durch die verbesserte Durchblutung, die Stärkung der Muskulatur und Stabilisierung des Skelettsystems.
Immerhin gehören deutlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung inzwischen zum Kollektiv der Übergewichtigen und Adipösen, die sich mit einer systemischen Entzündung durch die vermehrten Fettzellen auseinandersetzen müssen und deren Zucker- und Fettstoffwechsel zur krankhaften Veränderung neigt.
Oft weisen diese Personen ein sogenanntes metabolisches Syndrom auf, zu dem Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung und Insulinresistenz gehören.
Solche Veränderungen des Stoffwechsels können mit Sport und körperlicher Aktivität deutlich verbessert werden. Ausdauersport und Krafttraining sind ideal dazu geeignet die Muskelmasse zu erhöhen und die Fettmassen abzubauen. Mit der gesteigerten Muskelmasse wird die Leistungsfähigkeit verbessert und der Energie- und Kalorienverbrauch erhöht. Damit verbunden ist meist auch eine deutlich spürbare Verbesserung der Lebensqualität: Der Nachtschlaf verbessert sich und die Stimmung wird positiver. Auch kann das Auspowern im Freien oder im Sportstudio wesentlich zu einer verbesserten und effizienteren Atmung führen. So erhalten alle Organe und Zellen des Körpers mehr Sauerstoff und sind in der Lage mehr Energie in den Mitochondrien zu produzieren und verfügbar zu machen.
Mit der Sportmedizin haben Bewegung und Training inzwischen auch weite Teile des therapeutischen Bereichs besetzt, ob er in den Herzsportgruppen, bei Menschen mit Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung, bei Diabetikern oder auch bei Tumorpatienten angewendet wird, immer erlangt der Sport die Ebene und oft die Wirkung eines Therapeutikums.
Entsprechend der Grunderkrankung wird von geschulten Trainern und Sportärzten das Trainingsprogramm individuell angepasst an die Leistungsfähigkeit und an das Alter der Teilnehmer einer Sportgruppe. Es geht darum die optimale Sportart und individuelle Belastbarkeit optimal zu nutzen mit dem Ziel die körperliche Konstitution und Fitness zu verbessern. Damit wird nicht allein die Krankheitsprognose günstiger, sondern die Lebensqualität steigt ebenso wie die Lebenserwartung.
Es hat sich sogar gezeigt, dass Herzpatienten nach einer Katheter-gestützten-Aorten-Klappentransplantation (TAVI) einer Bewegungstherapie zugeführt werden können. Bei diesen meist älteren Herzkranken bietet sich zur Steigerung der Belastbarkeit, Verbesserung der Lebensqualität und der Leistungsfähigkeit im Alltag adaptiertes körperliches Training an, mit dem bereits in der Rehabilitationszeit nach der Klappentransplantation begonnen wird. Es konnte gezeigt werden, dass ein an die körperlichen Voraussetzungen angepasstes, moderates Bewegungsprogramm zur signifikanten Steigerung der Gehstrecke sowie der maximalen ergometrischen Belastbarkeit führt, von dem selbst 80jährige Patienten noch profitieren.