Es gehört zur emotionalen Grundausstattung des Menschen, dass er in Gefahrensituationen Angst zeigt. Sie gehört zu den Stressfaktoren und ist dringend erforderlich, weil sie eine Warnfunktion zum Schutz des Individuums erfüllt.
Angst kann auch eine pathologische Form annehmen, in dem sie die Grenze der normalen Angst überschreitet. Auf eigentlich nicht gefährliche Dinge oder Situationen reagieren Personen mit Angsterkrankung mit unterschiedlichen Stress-Symptomen. Der Blutdruck steigt an, der Puls rast, Schweiß tritt auf die Stirn und jeder Muskel ist angespannt, obwohl man sich vielleicht nur einer kleinen Maus gegenüber sieht. Das heißt, dass die Angstreaktion bei einer Angsterkrankung viel stärker ausgeprägt ist, die körperlichen Symptome deutlich heftiger und länger auftreten, obwohl keine wirkliche Gefahr erkennbar ist.
Nicht normale, kranbkhafte Angst wird in der Medizin als Phobie beschrieben. So meint z.B. die Agoraphobie die Angst vor großen Plätzen und die Klaustrophobie die Angst in engen Räumen.
Von einer Generalisierten Angsterkrankung spricht man, wenn sich die Besorgnis und Angst auf ganz normale Alltagsbedingungen bezieht. Um Alles und Jedes macht sich der Betroffene übergroße Sorgen. Frauen sind davon deutlich häufiger betroffen als Männer.
Im Gegensatz dazu gibt es auch die Panikattacke, die ebenfalls zu den Angsterkrankungen gehört, aber meist nur kurzfristig auftritt.
Die Ursache, warum manche Menschen eine Angsterkrankung erleiden, ist bisher noch nicht eindeutig aufgeklärt. Es wird aber davon ausgegangen, dass sie sich leichter entwickelt, wenn eine gewisse genetische Veranlagung gemeinsam zu extremen psychosozialen Belastungen zusammenfällt. Häufig finden sich in Begleitung der Angsterkrankung auch eine Depression oder eine andere psychische Störung. Schlafstörungen und chronische Erschöpfung sowie viele andere körperliche Symptome weisen aber darauf hin, dass eine generalisierte Angsterkrankung vorliegen könnte.
Psychotherapie, Verhaltenstherapie und Medikamente sind die am häufigsten angewendeten Maßnahmen zur Behandlung einer generalisierten Angserkrankung. Oft wird zur Behandlung auch die direkte Konfrontation mit dem Objekt der Angst gewählt, damit der Patient lernt, dass seine übergroße Besorgnis unbegründet ist.