Eltern, die sich vegetarisch ernähren, stellen sich häufig die Frage, ob diese Ernährungsweise auch für ihre Kinder geeignet ist. Mit der im Handel speziell für Säuglinge hergestellten Sojanahrung ist eine veganische Ernährung möglich. Sojagetränke als Basis für die Selbstherstellung von Säuglingsnahrung sind jedoch nicht geeignet.
Auch Rohmilch und Vorzugsmilch eignet sich nicht zur Herstellung von Säuglingsnahrung, da die Keimbelastung dieser Milch für den Säugling zu hoch ist. Sogar die Selbstzubereitung aus pasteurisierter Kuhmilch ist mit Risiken verbunden. Der Nährstoffbedarf des Säuglings kann mit selbst zubereiteter Säuglingsnahrung meist nicht gedeckt werden. Weiterhin kann durch die Verwendung von Kuhmilch eine Kuhmilchallergie ausgelöst werden. Darauf ist besonders zu achten, wenn die Eltern bereits Allergiker sind. Die im Handel angebotene Säuglingsnahrung, ob hypoallergen oder auf Sojabasis, ist den Bedürfnissen des Neugeborenen gut angepasst und für dessen Ernährung besser geeignet als selbstzubereitete Milchnahrung. Erste Wahl bleibt nach wie vor das Stillen in den ersten vier bis sechs Monaten. Mit Einführung der Breikost kann ohne größeres Risiko mit selbsthergestellter Nahrung begonnen werden. Zu bedenken ist allerdings, dass selbsthergestellte Breie weniger Jod enthalten als Fertigmahlzeiten in Gläsern, in denen Jod zugesetzt ist. Statt dessen fehlen Fertigbreien ausreichende Mengen an Fett. Es empfiehlt sich daher, stets einen Teelöffel Öl beizumischen. Eine vegetarische Ernährung kann prinzipiell auch mit Einführung der Breikost fortgeführt werden, erfordert aber umfangreiche ernährungsphysiologische Kenntnisse der Eltern, um keinen Nährstoffmangel zu riskieren.