davon träumt der Mensch seit jeher. Dank der wissenschaftlichen Forschung sind wir diesem Traum so nah wie nie zuvor. Unzählige Mittel werden angeboten, um das Altern zu stoppen und jünger zu wirken.
Wir werden heute fast doppelt so alt wie unsere Vorfahren: Die medizinische Forschung hat uns einen dritten Lebensabschnitt beschert. Dieser letzte Abschnitt des Lebens sollte in optimaler körperlicher und geistiger Verfassung und möglichst ohne Erkrankung erlebt werden können. Ziel der Medizin ist es daher, Risiken für die Gesundheit zu erkennen, zu behandeln und durch Veränderungen des Lebensstils ein lebenswertes Dasein zu garantieren.
Moderne Großmütter und Großväter sind aktive, sportliche, reise- und unternehmungslustige Menschen. Erfolgreich zur Erhaltung der Gesundheit und “gegen Altern” sind Hormone.
Hormone sind Botenstoffe, die äußerst wichtige Aufgaben für die Funktion des Organismus haben. Stellt die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin nicht mehr in ausreichender Menge her, wird der Betroffene zuckerkrank. Früher starben die Menschen an Diabetes, heute wird das fehlende Insulin zugeführt.
Einige Drüsen stellen im höheren Lebensalter nicht mehr genügend Hormone her oder die Produktion überhaupt ein. Typisch dafür sind die Eierstöcke der Frau in den Wechseljahren. Die weiblichen Sexualhormone sind nicht nur für die Fruchtbarkeit zuständig, sondern auch für eine Reihe anderer Funktionen. Deshalb ist die Hormonsubstitution (HST) nach der Menopause eine etablierte Therapie. Östrogene und Gestagene schützen vor Osteoporose, vor Herz-Kreislauferkrankungen, vor Blasenschwäche und wirken der Alterung der Haut und der Schleimhaut entgegen.
Beim Mann lässt die Produktion seines wichtigsten Sexualhormons, des Testosteron , ab etwa dem 40. Lebensjahr allmählich nach, wenn auch nicht so abrupt wie bei der Frau. Testosteron ist nicht nur für die sekundären Geschlechtsmerkmale, für Libido und Potenz verantwortlich, sondern auch für Stimmungslage, die Bildung der roten Blutkörperchen, den Knochen- und Eiweißstoffwechsel, die Muskelmasse und die Fettverteilung. Werden ältere Männer mit Testosteron substituiert, steigt die Knochendichte an und das -bruchrisiko sinkt, die Blutbildung wird angeregt, Libido und Potenz sowie körperliche und geistige Aktivität nehmen zu. Auch die Produktion von Wachstumshormon geht zurück. Es ist vermutlich mitverantwortlich für die Veränderung des Körpers zu mehr Fett und weniger Muskeln.
Die Therapie mit Wachstumshormon ist relativ neu. Man weiß, dass die Knochendichte der Lendenwirbelsäule und Fett zugunsten von Eiweiß abnimmt. Als unerwünschte Wirkungen gelten eine verminderte Glukoseverwertung, erhöhter Blutdruck und Wasserstau im Körper. Eine Substitution mit Wachstumshormon könnte also einen Bluthochdruck, Diabetes sowie eine Vergrößerung des Herzes bewirken.
DHEA (Dehydroepiandrosteron), ein in der Nebenniere gebildetes Hormon, ist “in Mode” gekommen.
Mit den Jahren sinkt auch die DHEA-Produktion. Die Wirkungen des interessanten Hormons DHEA sind – wie beim Wachstumshormon und beim Melatonin – noch viel zu wenig erforscht. Als “Anti-Aging-Hormon” soll der ältere Mann und die Frau davon profitieren. In Deutschland ist es – im Gegensatz zu den USA – nicht frei käuflich, doch per Internet erhältlich.
Melatonin, das ebenfalls “künstlich” hergestellt werden kann, regelt die biologische Uhr und wird vor allem nachts von der Zirbeldrüse ausgeschüttet. Seinen Ruf als “Verjüngungsdroge” verdankt es dem wissenschaftlichen Trugschluss aus einem Tierversuch, ansonsten ist es noch nicht gut untersucht. Sicher ist, dass es den Energiestoffwechsel über die Schilddrüsenhormone beeinflusst und den Schlaf fördert. Als Mittel gegen Jetlag ist es sehr beliebt.
Eine Substitution mit Vitamin D ist bei älteren Menschen gerade nach Schilddrüsenoperationen oder bei entzündlichen oder postoperativen Darmerkrankungen zwecks Optimierung des Kalziumstoffwechsels wichtig – also für gesunde Knochen.