Angesichts des immer härter werdenden Wettbewerbs um eine Arbeitsstelle werden gesundheitliche Risiken am Arbeitsplatz nicht ernsthaft in Betracht gezogen. Dabei nehmen gerade bei den berufsbedingten Hautkrankheiten die allergischen Kontaktekzeme eine führende Rolle ein.
So kann sich eine bisher als geringfügig betrachtete Allergie zum existenzbedrohenden Problem auswachsen.
Da lernt z.B. ein Bäckerlehrling als erstes, dass sein Heuschnupfen mit einer Allergie gegen Getreidemehl assoziiert ist, die angehende medizinisch-technische Assistentin verträgt ihre Schutzhandschuhe nicht, die Reinigungskraft klagt über strapazierte Hände und bei einer Kassiererin im Supermarkt hat sich eine Farbstoff-Allergie auf bestimmte Geldscheine entwickelt.
Allergien können sich in sehr unterschiedlichen Krankheitsbildern äußern – von der laufenden Nase (Heuschnupfen) über tränende, juckende Augen (Bindehautentzündung), Quaddeln, Bläschen, Schuppung, Rötung, juckender Hautausschlag, geschwollene Schleimhaut, Asthma, Magenschmerzen, Erbrechen oder Durchfall.
Allergene (Stoffe aus der Umgebung, auf die der Körper überreagiert) dringen auf unterschiedlichen Wegen in den Körper ein:
Inhalations-Allergene gelangen über die Atemwege in den Körper. Die überempfindliche Reaktion auf Pollen, Gräser, Tierhaare oder den Kot der Hausstaubmilbe nennt man auch eine Sofort-Allergie.
Gefahr aus der Luft droht auch durch die Verwendung intensiv gepuderter OP- oder Untersuchungshandschuhe mit einem hohen Resteiweißgehalt. Diese Eiweiße gelangen beim An- und Ausziehen der Handschuhe mit dem Puder in die Luft.
Es gibt aber auch Stoffe, auf die unser Körper erst verzögert allergisch reagiert. Sie gelangen durch einen direkten Hautkontakt in den Körper und gehören zur Gruppe der Kontakt-Allergene.
Es kommt zu einer Entzündung der Haut, die in der Regel 1-2 Tage nach Kontakt mit dem Auslöser auftritt. Dieses Kontakt-Ekzem ist immer mit einem quälenden Juckreiz verbunden. Chronische Kontaktekzeme, die durch immer wiederkehrenden Kontakt mit dem Allergie auslösenden Stoff entstehen, sind eher durch Rötung, Schuppung und eine Verdickung der Haut gekennzeichnet.
Das chronisch toxisch irritative Ekzem (Kontaktdermatitis) ist für den Laien kaum von einer Allergie zu unterscheiden.
Viele Berufsgruppen, bei denen ein hoher Anteil der Arbeit im feuchten Milieu erfolgt, wie z.B. Friseure, Krankenpflegepersonal, Fußpfleger, Kosmetikerinnen, Reinigungskräfte gelten als besonders gefährdet.
Vom klinischen Bild her unterscheiden sich das allergische und das irritative Kontaktekzem kaum.
Die erworbene Allergie bleibt in der Regel lebenslang bestehen. Für die Betroffenen bedeutet das, diese Substanz konsequent zu meiden. Gelingt dies nicht, bleibt die Allergie bestehen.
In den meisten Fällen bedeutet dies das berufliche „Aus“. Im Gegensatz dazu ist die Reizbarkeit (Irritabilität) von der Menge bzw. der Konzentration der entsprechenden Substanz abhängig, die auf die Haut einwirkt. Auch die Empfindlichkeit der Haut spielt eine Rolle.
Ist es zu einer Unverträglichkeitsreaktion auf der Haut gekommen, sollte durch den Hautarzt eine genaue Diagnostik erfolgen. In der Regel erfolgt eine entzündungshemmende Lokaltherapie, die bei ausgeprägtem Befund auch eine innerliche Medikamenten-Einnahme erforderlich machen kann. Darüber hinaus können gezielte Allergie-Tests durchgeführt werden
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Manchmal „blüht“ die Haut auch dann noch weiter, wenn sogar Kortison verordnet wurde. In solchen Fällen ist es hilfreich, auch die Psyche mit einzubeziehen. Denn die Haut ist der Spiegel der Seele.
Und manchmal muss etwas „geschluckt“ werden, was sich nicht so leicht „verdauen“ lässt. In der chinesischen Medizin bilden Dickdarm und Lunge eine Einheit. Die Lunge ist der Trauer zugeordnet, der Darm der Verarbeitung. So macht es Sinn, auch das Darmmilieu durch Ernährungsumstellung zu sanieren.
Der quälende Juckreiz kann durch Waschungen oder Bäder mit Meersalz gelindert werden. Pflegende konservierungsfreie Basencremes korrigieren die Hautbarriere und erschweren somit das Eindringen schädlicher Substanzen.