Gegen Allergien hat die sogenannte sublinguale Immuntherapie (SLIT) gute Erfolgsaussichten nachgewiesen. SLIT ist eine Art Schluckimpfung gegen jene Substanz, durch die eine Allergie verursacht wird. Die positiven Effekte sind meistens während oder sofort nach der Therapie beobachtet worden. Die Erfolgsquote ist recht hoch die Nebenwirkungen sind recht gering. Die Wirkung wird von demselben Stoff erzielt, der die Allergie auslöst, aber in Konzentrationen, die keine Krankheitssymptome hervorrufen. Ein besonderer Vorteil der sublingualen Immuntherapie wie auch der herkömmlichen Spritzentherapie ist, dass sie die Ursache der Allergie bekämpft und nicht nur die Symptome. Damit besteht die Chance, dass mit einer Besserung es auch zu einer lebenslangen Beschwerdefreiheit kommt.
Nach Privatdozent Dr. Udo Markert von der Friedrich-Schiller-Universität Jena gibt es allerdings nur wenige Daten zur Langzeit-Wirkung. Daher hat der Leiter des Plazenta-Labors der Universitäts-Frauenklinik in den letzten zwei Jahren drei Langzeitstudien zur Wirksamkeit der SLIT durchgeführt. Noch sind nicht alle Ergebnisse ausgewertet und publiziert worden. Die bisherigen Analysen zeigen jedoch, so Markert, dass nach einer SLIT eine anhaltende Verbesserung bei der Mehrheit der Patienten hinsichtlich aller analysierten Symptome auftrat.
Während die Auswertungen der Studien noch andauern, konnten die Jenaer Wissenschaftler für ihre Arbeit auf dem diesjährigen deutschen Allergologen-Kongress in Lübeck bereits einen Preis für die Präsentation ihrer bisherigen Resultate erringen.
Der Forscher und seine Kollegen beschäftigen sich u. a. mit Allergien und deren Therapien. So sind sie überzeugt, dass neben einer erblichen Belastung der Fötus bereits im Mutterleib eine erste Prägung für die Bereitschaft, im späteren Leben Allergien zu entwickeln, erfährt. Dies geschieht, wenn die Mutter unter einer ausgeprägten Allergie-Symptomatik während der Schwangerschaft leidet. Die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit bestätigen diese Annahme.
Quelle: Pressemitteilung der Friedrich- Schiller- Universität Jena