Je höher der Body-Mass-Index eines Erwachsenen ist, umso stärker sind diese in ihrer Arbeitsleistung eingeschränkt. Gleichzeitig entstehen höhere direkte und indirekte Kosten für das Gesundheitssystem. Daten, die dies belegen, wurden auf dem Kongress der
International Diabetes Federation (IDF) in Abu Dhabi vorgestellt.
Der Nachweis wurde von den Autoren geführt, dass Erwachsene mit einer Adipositas Klasse III, entsprechend einem BMI > 40 signifikante Nachteile bei der körperlichen Funktionsfähigkeit und beim Gesundheitsstatus aufweisen im Vergleich zu anderen Patientengruppen. Demnach hätte eine Gewichtsreduktion durch eine Adipositastherapie einen hohen gesellschaftlichen Nutzen.
Bei der extremen Adipositas ist die Basistherapie aus Ernährung,- Bewegung- und Verhaltenstherapie absolut indiziert, eine medikamentöse Unterstützung durch Liraglutid 3 mg wird empfohlen zur Unterstützung einer effektiven Gewichtsreduktion. Der dadurch erzielte Erfolg ist unabhängig vom Ausgang-BMI.
Werden die schwerwiegenden Komorbiditäten einer Adipositas, wie Typ 2-Diabetes, bestimmte Krebsarten, Arthrose und Herz-Kreislauferkrankungen berücksichtigt, ergibt sich ein relevanter Zusammenhang zwischen BMI, Gesundheitsfolgen und resultierenden Kosten, die in den aktuellen regionalen Daten des European National Health und Wellness Survey (NHWS) ermittelt wurden. Dabei stand die gesundheitsbezogene Lebensqualität, die Arbeitsproduktivität und die Einschränkung der Aktivität im Fokus. Insgesamt nahmen 14.286 Personen an der Befragung teil, bei denen die unterschiedlichen BMI-Gruppen abgedeckt waren.
Normalgewicht = BMI < 25 kg/m2 = 43,46 Prozent
Übergewicht = BMI > 25 – 30 kg/m2 = 35,25 Prozent
Adipositas I = BMI > 30 – 35 kg/m2 = 13,25 Prozent
Adipositas II = BMI > 35 – 40 kg/m2 = 4,79 Prozent
Adipositas III = BMI > 40 kg/m2 = 2,6 Prozent
Die Auswertung der Daten machte deutlich, dass jeder Anstieg des BMI insgesamt mit einer höheren Einschränkung bei der Arbeitsproduktivität korrelierte, und dies wieder mit steigenden indirekten und direkten jährlichen Kost. Signifikant waren die Differenzen beim Gesundheitsstatus und der körperlichen Funktionalität zwischen Adipositas III und allen anderen Gruppen. Vergleichbare Muster lagen zu Diabetes-, Hypertonie- und Prediabetes-Subgruppen vor, so dass konstatiert werden musste, dass mit steigenden BMI eine vermehrte Belastung auftrat, und diese Belastung bei einem BMI > 40 kg/m2 am höchsten war.
Positive Auswirkungen auf die Gesundheit und die Reduzierung der Begleiterkrankungen werden bereits durch eine Senkung des Körpergewichts von fünf bis zehn Prozent erzielt. Dabei kann eine Therapie mit Liraglutid 3 mg, immer in Kombination einer kalorienreduzierten Ernährung und verstärkter körperlicher Aktivität, nicht nur zur angestrebten Gewichtsreduktion führen, sondern vor allem die gewichtsbedingten Begleit- und Folgeerkrankungen vermindern. Wird das Körpergewicht innerhalb der ersten 16 Wochen um mindestens fünf Prozent reduziert, ist das ein gutes Zeichen und wichtiger Prädiktor für eine klinisch relevante Gewichtsreduktion in den folgenden 56 Wochen. Bestätigt wird diese positive Entwicklung in einer aktuellen post-hoc-Analyse der SCALE-Maintenance-Studie, die im Rahmen des IDF-Kongress´ vorgestellt wurde, und in der 91,7 Prozent der frühen Responder die Gewichtsreduktion über 56 Wochen halten konnte.